Rationalisierung war immer schon das zentrale Argument für die Anschaffung eines Computers im Unternehmen. Von Anfang an galten Rechner daher als Jobkiller. Tatsächlich haben sie schon in den 60er und 70er Jahren Kohorten von Buchhaltern „freigesetzt“. Als hätte die SPD-Sozialexpertin Anke Fuchs im symbolträchtigen Jahr 1984 die leeren Staatskassen von heute vorausgeahnt, forderte sie damals, dass Kollege Computer, wenn er den Arbeitnehmern Konkurrenz mache, künftig Sozialbeiträge zahlen müsse.
Jedoch schienen lange Jahre die Verfechter des IT-Fortschritts Recht zu behalten, die behaupteten, die neue Technik würde mehr Arbeitsplätze schaffen als vernichten. Das zumindest bestätigten die Statistiken bis zum Ende des Jahrtausends. Diese Erfahrung gefiel den Unternehmen jedoch überhaupt nicht. Seit Jahrzehnten fahndeten Unternehmensberater und IT-Anbieter daher verzweifelt nach wirtschaftlich nachvollziehbaren Gründen für Technologie-Investitionen. Gefunden haben sie meist nur den Verweis auf die Wettbewerber, mit deren modernen Möglichkeiten es mitzuhalten gelte. Dabei war es vor allem diese Konkurrenzsituation, die verhinderte, dass sich die durchaus realisierbaren Rationalisierungseffekte in höhere Margen umsetzen ließen. Die Ersparnisse wurden in teures IT-Personal und immer wieder neue Technik gesteckt.
Der Wirtschafts-Nobelpreisträger Robert Solow hat die Situation folgendermaßen zusammengefasst: „IT shows everywhere except in productivity statistics“. Diese Wahrheit ist inzwischen überholt. Kurz vor der Jahrtausendwende war es noch die IT-Industrie selbst, die ihre eigenen Werkzeuge (Data Warehousing, Logistik-Software, Internet) für neue Produktionsverfahren testete. Im Drogenrausch der New Economy experimentierte dann die halbe Welt mit neuen Geschäftsmodellen – von denen uns einige erhalten bleiben werden. Doch so richtig hat sich IT als Werkzeug für Rationalisierung und Produktivität erst in der Krise bewiesen.
Die Wirtschaftsflaute hat vielen Unternehmenslenkern die Handhabe für Massenentlassungen gegeben. In den USA ist jetzt der Erfolg sichtbar geworden. Die Wirtschaft wächst fast wie in Dotcom-Zeiten, die Börse heizt den Markt an. Neu ist jedoch, dass ein Kontinent, der selbst in Boomzeiten kaum mehr als 1,5 Prozent Produktivitätssteigerung vorweisen konnte, im dritten Quartal 2003 mit fünf Prozent glänzte. Gary Becker, ein weiterer US-Nobelpreisträger für Wirtschaft schwärmt bereits von einer bevorstehenden technologischen Revolution. Nüchterner betrachtet: Wenn dieselbe Zahl von Waren und Dienstleistungen von einer weit geringeren Zahl an Mitarbeitern hergestellt wird, ist es kein Wunder, wenn die Produktivitätsrate explodiert. Und tatsächlich haben die Unternehmen trotz voller Auftragsbücher, kaum neue Mitarbeiter eingestellt.
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